Dienstag, 29. Dezember 2015

Meine Nähmaschine - Bernina B330

Hier kommt ein langer Erfahrungsbericht zum Fragenkatalog, den Marja Katz zusammengestellt hat.
Sie deckt mit ihren Fragen wirklich alles ab, was für eine Nähmaschinen-Beurteilung wichtig ist.
Dankeschön dafür!

Anschaffung und Folgekosten
 
Welches Modell hast Du, welchen Preis hatte Deine Nähmaschine und wann hast Du sie gekauft?
Ich habe eine Bernina 330, vor ca. zwei Jahren für 1000 € gekauft. Eigentlich wollte ich nur meine Carina zum Überholen bringen, da wackelte alles. Dafür bin ich knapp 40 km nach Moers zu einem Händler gefahren, der mir die Bernina B380 wärmstens ans Herz legte...
Gekauft habe ich die B330, die 400 € weniger kostete. Ich weiß nicht, ob ich es bereuen sollte.

Findest Du das Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen?
Hm, nicht so ganz, für das,was sie bietet, finde ich sie zu teuer, vor allem das Zubehör kostet viel zu viel.

Welche Eigenschaften waren für Dich ausschlaggebend für die Kaufentscheidung?
Die neue Maschine sollte vor allem gleichmäßige gerade Nähte nähen. Dabei habe ich in erster Linie an eine brother-Maschine gedacht. Dicke und dünne Stoffe sollte sie gut nähen und nicht den Stoff fressen. Meine alte Carina brachte das nicht mehr zustande.

Wieviel Zubehör wird mitgeliefert und wie teuer ist ein eventuelles Nachrüsten von Zubehör, z.B. Nähfüßchen?
Die Menge des mitgelieferten Zubehörs ist eher bescheiden. Neben dem üblichen Zubehör (Schraubendreher, Öl, Garnlaufscheiben etc.) gibt es ein Paketmit 5 Füßchen, von denen vier an einem mitgelieferten Schaft angeklickt werden können, der Knopflochfuß hat einen eigenen Schaft:
Rücktransportfuss # 1, Overlockfuß # 2, Reissverschlussfuss # 4, Blindstichfuss # 5 und Knopflochschlittenfuss # 3A. In den neuen Paketen scheinen andere Fuß-Sohlen drin zu sein, wie ich auf der Internetseite von Bernina sehe.

Wieviel Zubehör gibt es insgesamt für Deine Nähmaschine, welches davon hast Du und welches davon nutzt Du am meisten? Welches möchtest Du unbedingt noch anschaffen?

Es gibt Zubehör in rauhen Mengen, für alle Nähwünsche zu horrenden Preisen. Gut – die Berina-Füßchen sind qualitativ sehr gut und praktisch.Sie sind fest mit einem Schaft verbunden, den man einfach an der Maschine an einem Zapfen anbringen kann.
Beim mitgelieferten Füßchenset mit dem Extra-Schaft und anklickbaren winzigen Füßchen ist das anders (siehe oben). Das verführte mich dazu, die Füßchen meiner alten Maschine (mit brother- und janome kompatibel) auszuprobieren. Das klappte aber nicht, das Loch für die Nadel war viel zu weit vorne. Inzwischen habe ich dieses Problem anders beseitigt:
Es gibt die Bernina-Nähfußverlängerung # 77 (10,60 €), an die ich die Fußhalterung meiner alten Maschine anschrauben kann. Jetzt passe alle alten Füßchen und die Halterung lässt sich genauso gut anklicken wie alle anderen Bernina-Füße.
Zubehör bestelle ich im Internet, da ist es billiger als beim Händler in Moers.
Einen Obertransportfuß habe ich mir gegönnt (109,70 €!) aber die Investition hat sich gelohnt. Dünne Stoffe mag die Maschine nämlich garnicht und einen einstellbaren Füßchendruck sucht man vergeblich. Jersey bekommt man mit dem Obertransportfuß glatt und ohne Wellen hin.
Bei Chiffon ist der Stofffraß und der Transport-Verzug gemildert aber trotzdem nicht so gut.
Der Obertransportfuß hat drei verschiedene Sohlen: eine normale, eine offene Quiltsohle und eine Schmalkanten-Sohle. Der Umbau ist etwas aufwändig, aber die Funktionen sind praktisch.
Gut ist der Schmalkantfuß # 10, mit dem man im Nahtschatten oder sehr nah am Rand gleichmäßig nähen kann.
Mit dem "Strickwarenfuß" # 12, der eine große Rille im Boden hat, nähe ich Paspeln, die sehr schön gleichmäßig werden. Bei unterschiedlich hohen Stofflagen, z.B. bei dicken Säumen, ist er auch sehr nützlich.
Der mitgelieferte Reißverschlussfuß taugt nicht viel, deshalb habe ich mir kürzlich den Reißverschlussfuß # 54 mit Gleitsohle und Führunsschiene (54,80 €) bestellt. Weil der Füßchendruck m.E. zu hoch ist, wird der Stoff mit dem alten Füßchen auf dem Reißverschluss verschoben und es kommt zu Wellen und Musteranschluss-Problemen. Reißverschlüsse musste ich sehr fest heften, damit nichts verrutscht. Das neue Füßchen kam erst am Heiligen Abend, so konnte ich es noch nicht ausprobieren.
Der Fuß für den nahtverdeckten Reißverschluss ist auch sehr nützlich, aber mit 33,90 € sehr teuer. Der von Pfaff kostet 13,20 €. Vielleich könnte der Bernette-Anklick-Fuß (3,20 €) zu einem der beiden Schäfte passen? Er sieht dem für meine Bernina sehr ähnlich.
Die Frage ist, ob Bernette-Füßchen nicht generell an den Original-Schaft passen!
Die kosten ein Vielfaches weniger!
Um eine bessere Sicht auf das Material zu haben, kaufte ich mir das Klarsichtfüßchen # 34 (22,80 €), brauche es aber kaum, da ich fast nur noch mit dem Obertransportfuß nähe. Wenn ich eher auf die Nähfußverlängerung # 77 gekommen wäre, hätte ich mir den Kauf sparen können und mein altes Füßchen verwendet.
Den Kräuselfuß # 16 habe ich ausprobiert und bin nicht begeistert. Er kräuselt zwar, aber man darf das Stoffstück nicht anfassen, es verliert die Kräuselung sofort. Die Kräuselung wird auch ungleichmäßig. Außerdem kann ich schlecht einschätzen, wie stark ich kräuseln muss, um die richtige Länge hinzubekommen. Das ist vor allem wichtig, wenn ich den Stoff, an den ich das gekräuselte annähe, mitführe. Da kräusele ich lieber mit der Hand, das wird genauer und gleichmäßiger.
Einen Kniehebel habe ich mir auch einbauen lassen (100 €), der ist zuweilen recht praktisch.

War Deine Nähmaschine schon einmal kaputt? Kannst Du eine Aussage darüber machen, ob die Reparatur- oder Wartungskosten hoch sind (z.B. aufgrund aufwendiger Elektronik)?
Bisher läuft sie einwandfrei, nur einmal hatte ich sie zur Wartung, Reinigung und Ölen. Das kostete bei meinem Nähmaschinenhändler ca. 80 €.

Wo würdest Du Dein Modell einordnen (Holzklasse, Mittelklasse, Luxusklasse) und für wen würdest Du es empfehlen (Anfänger, Fortgeschrittene, Profi)
Trotz des hohen Preises ordne ich sie in der Mitte der Mittelklasse ein, für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. 

Praktikabilität

Wie groß und wie schwer ist Deine Nähmaschine?

Im Internet fand ich die Maße: 8,5 kg leicht, Breite 34,5 cm Tiefe 17,0 cm Höhe 31,0 cm, Stoffdurchgangsraum: B 16,0 cm  H 11,5 cm – also recht klein und handlich.

·         Kommt Deine Nähmaschine für einen Auf- und Abbau bei flexiblen Arbeitsplätzen in Frage oder ist sie eher für feste Arbeitsplätze geeignet?
Wie aufwendig ist Abbau/Verpackung/Transport für gemeinsame Nähkränzchen?
Bei ihren Maßen ist sie gut zu transportieren. Die Schutzhaube, die Taschen für Kabel, Fußpedal und Anschiebetisch hat, ist praktisch. Das Zubehöretui ist zu klein und unpraktisch. Man kann die Teile nur ungeordnet hineinwerfen. Deshalb habe ich mir eine Plastikbox für Schrauben etc. im Baumarkt gekauft. Dabei muss man aber aufpassen, dass die Fächer groß genug für die Teile (z.B. Knopflochfuß und Obertransportfuß) sind.


Lässt sich die Nähmaschine gut reinigen oder kommst Du an einige Stellen gar nicht heran?
An der Maschine lässt sich nur das Spulenfach öffnen und die Spulenkapsel mit der Halterung herausnehmen. Das sauge ich mit einem kleinen Handsauger aus.

Wie ist die Helligkeit der Beleuchtung?
Die Helligkeit ist durch die LED-Lampen optimal.

Wie laut ist die Maschine?
Sie ist leise, nur der Obertransporteur klackert etwas lauter.

Ist die Maschine intuitiv bedienbar?
Die einfache Bedienung (einfädeln, spulen, Spule einsetzen usw.) habe ich sofort begriffen. Schwierige Anwendungen, wie z.B. das Buchstaben-Programmieren habe ich im Einführungskurs beim Händler gelernt und kann sie mithilfe der Bedienungsanleitung gut nachvollziehen. Mein Nähmaschinenhändler bietet (bei Kauf) kostenlose Einführungskurse an, die ich gerne besucht habe und bei denen ich viel gelernt habe. Natürlich machte er das nicht uneigennützig, schließlich will er das Zubehör gut verkaufen.

Ist die Bedienungsanleitung ausführlich genug?
Ja, und recht gut verständlich. Außerdem gibt es im Internet gute Anleitungs-Videos zu jeder Funktion von fast jeder Bernina-Nähmaschine. Die von Näherinnen gemachten Videos (meistens in englisch) sind noch besser als die der Firma Bernina.

Kann man die Nähmaschine auch ohne Pedal bedienen?
Ja das geht, da wird sie richtig schnell. Das hat nur einen Nachteil: Der Knopf dafür ist direkt über der Taste zum Rückwärts-Nähen. Mir ist es schon öfter passiert, dass ich die falsche Taste drückte und die Maschine losraste. Auch die Rückwärtstaste hat eine Automatik-Funktion: Wenn man länger draufdrückt rennt sie los. Vorsichtshalber habe ich die Nähtempo-Einstellung ganz herunter geregelt. Ich bin eher eine Stich-für-Stich-Näherin.

Näheigenschaften

Welche Nähmaschine(n) hattest Du bisher? Wie schätzt Du Deine Maschine im Vergleich dazu ein?
Angefangen habe ich mit der Tretmaschine meiner Oma – mit Langschiffchen, nur mit Geradeaus-Funktion. Dann bekam ich eine Quelle-Maschine geschenkt, mit der ich viel genäht habe. Dann hatte ich eine mechanische Janome und danach eine Carina-professional, die nicht hielt, was sie versprach.
Die Bernina ist viel besser. Wenn ich aber besonder Zierstiche brauche oder andere Knopflöcher auf dünnem Material, nehme ich schon mal wieder die Carina.

Wie oft nähst Du? Was nähst Du hauptsächlich und findest Du Deine Nähmaschine dafür ungenügend, perfekt ausreichend oder etwas oversized?
Manchmal nähe ich täglich mehrer Stunden, dann mal wieder wochenlang nicht. Ich nähe hauptsächlich Kleidung, manchmal auch etwas für die Wohnung (Kissen, Gardinen).
Meine Maschine reicht so eben dafür aus, aber ein paar mehr Möglichkeiten hätte ich schon noch gerne.

Welches Feature fehlt Dir für Deine Näharbeiten und auf welches Vorhandene möchtest Du auf gar keinen Fall verzichten?
Praktisch finde ich die Muster-Ende-Einstellung, so genau kann ich garnicht aufpassen, auch das Alfabet habe ich für Armbändchen meiner Enkel benutzt, auf die ich Mamas Handynummer gestickt habe.
Wie ich schon sagte, fehlt mir der einstellbare Füßchendruck sehr. Die Knopflochauswahl (siehe unten) ist unter aller Kritik, bei dem Preis sollte mehr drin sein!

Hat Deine Nähmaschine Features, die Du für unsinnig hältst?
Nein

Welche Knopflochfunktion(en) hat Deine Nähmaschine und bist Du damit zufrieden? Was könnte besser sein?
Es gibt nur EINE Knopflochmöglickeit – das simpelste Kopfloch!
Die Knopflochautomatik ist für mich auch eher ein Rückschritt, man muss erst mehrmals rumprobieren, wie groß das Knopfloch werden soll; dann kann es passieren, dass der Stoff hakelt (zu hoher Füßchendruck!) und die Knopflöcher unterschiedlich lang werden. Bei dicken Stoffen will sie genauso wenig wie meine alte Maschine. Diese Transporthilfe zum Knopflochnähen (34,70 €) zum Einklemmen des Stoffes nützt da auch nicht viel. Für den Preis zu wenig! 

Potentielle Problemzonen
 
·        Wie näht Deine Nähmaschine enge Rundungen?
Prima, wenn ich die kleinen Jeans meiner Enkel flicke, komme ich gut um die Kurven.
·        Ist das Stichbild sauber, auch bei sehr dickem Nähgut oder sehr schnellem Nähen?
Nur bei sehr dünnen Stoffen wird das Stichbild unsauber, dicke Stoffe bewältigt sie problemlos.

·         Ist der Stofftransport gerade und gleichmäßig, auch wenn Du den Stoff nicht aktiv führst?
Ja, sehr gut.

·         Ist ein sauberes Nähen an Stoffkanten möglich, ohne dass sich die Naht oder der Stoff zusammenzieht? (Nahtanfänge, versäubern)
Bei Nahtanfängen halte ich sowieso immer die Fäden fest, das ist eine alte Gewohnheit (und manchmal ein ziemliches Gewurschtel, bis ich sie erwischt habe). Meine Maschine macht Fadenknubbel, wenn ich den Unterfaden nicht festhalte.
Eine Bernina sollte das nicht tun – habe ich eine Montags-Maschine erwischt?

·        Werden elastische Stoffe problemlos genäht oder wellt der Stoff?
Ohne Obertransportfuß wellt die Naht bei stärker dehnbaren Stoffen.

·        Wie ist die Kontrolle über Nähgeschwindigkeit? Ist sehr schnelles oder sehr langsames Nähen (Stich für Stich) möglich?
Beides ist möglich. Bei langen Nähten, z.B. bei Gardinen, nutze ich auch die Schnellnäh-Taste.

·        Bei welchen Nähfragen kommst Du an die Grenzen Deiner Nähmaschine? Was funktioniert überhaupt nicht?
  • - Füßchendruck
  • - Knopflochauswahl
Wie ist Dein abschließendes Gesamturteil in Kurzform? Auf einer Skala von 1 bis 5 – wieviel Sterne würdest Du Deiner Nähmaschine geben und warum?
Gegenüber den Maschinen, die ich vorher hatte, ist die Bernina 330 ein Riesenfortschritt und für meine Bedürfnisse fast ausreichend - aber nur fast..  
Deshalb bekommt sie die Note 3,5.
Ich bezweifle, dass die Maschine so viel mehr kosten würde, wenn zwei Knopflochvarianten dazu kämen und der Füßchendruck regulierbar wäre.

Wenn ich genügend Geld hätte, würde ich mir die Bernina 710 kaufen. Die hat einen eingebauten Obertransport, den man dazuschalten kann, viele Knopflöcher, den verstellbaren Füßchendruck, Fadenschneider und Fadenwächter, unzählige Zierstiche die man nie braucht ... aber auch ein anderes Greifersystem mit einzigartigen Spulen und Extra-Nähfüßen zu Extra-Kosten!
Wie sagte schon Julia von sewinggalaxy im Kommentar zum Fragenkatalog: "die kosten wie Flügel eines Flugzeuges".

Bei Marja Katz findet ihr weiter Erfahrungsberichte

Sonntag, 1. November 2015

12 Tops-Challenge im Oktober

Herbstzeit ist Cardiganzeit, ich kann mich noch nicht von sommerlichen T-Shirts trennen, aber es ist zu kalt um mit kurzen Ämeln herumzulaufen.
Im Netz fand ich schon vor einiger Zeit den Scarf Neck Cardigan von Swoon Patterns, der kostenlos heruntergeladen werden kann. 


Mir gefallen an dieser Jacke besonders die Wiener Nähte, die verhindern dass die Vorderteile auf dem Busen abrutschen und seitlich hängen. 
Der Strickstoff in schwarz-petrol-hellgrau passt wunderbar zu meiner Garderobe.
Der Schalkragen ist besonders breit, deshalb dachte ich, es sei praktisch, die Außenkante oben nach innen zu klappen und am hinteren Halsausschnitt festzunähen. Daraus entstand ein ziemliches Gewurschtel, wie man am Bild oben an der linken seite sehen kann.Trotzdem gefällt er mir gut und ich habe ihn schon öfter getragen - er war schon Anfang Oktober fertig.



 Bei Constance findet Ihr weitere Oktober-Oberteile.

Freitag, 23. Oktober 2015

Der burdastyle-Leserservice/Modeberatung hat geantwortet

Meine Kritik am Kinderoverall aus dem burdastyle - Novemberheft 2015 wurde beantwortet, ich bekam eine nette, sachliche mail aus der Redaktion:

   vielen Dank für ihre E-Mail auf burdastyle.de.
   Gerne haben wir den Baby-Overall noch einmal für Sie überprüft.

   Das Rückenteil (Teil 22) hat  verschiedene Schlitzlängen in der hinteren Mitte, die längere gilt für
   den Overall. In Gr.92 ergibt sich dadurch z.B. eine Gesamtöffnung von ca.57 cm. Das entspricht
   genau dem Hüftumfang von Gr.92.
   Ursprünglich war in der hinteren Mitte ein Reißverschluss von 20 cm vorgesehen. Wegen der
   Bequemlichkeit fürs Kind haben wir davon Abstand genommen und nur einen Schlitz eingearbeitet.
   Bei unserem Anprobe-Kind war das völlig ausreichend, aber Ihre Bedenken sind nachvollziehbar:
   Je nach Pamperspaket könnte es vielleicht ein bisschen knapp werden. In dem Fall bitten wir Sie,
   den Schlitz um ein paar Zentimeter zu verlängern.


   Beste Grüße
   Christiane Nickolas

Meine Zweifel rührten daher, dass meine acht Enkelkinder und meine vier Kinder es als Babies nicht mochten, in enge Kleidung gequetscht zu werden und ein Mordstheater veranstaltet haben.
Von diesem Overall bin ich immer noch nicht überzeugt, er sieht mir zu sehr nach Schlafanzug aus (was vielleicht an meinem Oma-Blick liegt). Als Schlafanzug erscheint er mir gerade wegen des Anzieh-Problems auch ungeeignet, vor allem, wenn man morgens das Kind aus dem Bett holt und mit übergelaufenen Windeln zu tun hat.

Nichtsdestotrotz: In dieser burda-Ausgabe sind schöne Modelle zum Nachnähen dabei.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Betrifft: Kinderoverall aus dem burdastyle - Novemberheft 2015

Im Großen und Ganzen gefällt mir das neue Heft recht gut, vor allem einige Jacken und Mäntel finde ich der Überlegung wert, genäht zu werden.
Weil in unserer Familie kürzlich ein Kind zur Welt gekommen ist, interessieren mich die Kindermodelle in diesem Heft besonders.
Bei dem Modell 133 - einem Overall - stutzte ich allerdings und ich sah vor meinen Augen nur noch Fragezeichen blinken.

Ich habe die Anleitung gescannt, weil ich es nicht verstehe! Auf der Burda-Webseite wird dieser Schnitt so beschrieben:
"Overall mit Kimonoärmeln und tiefem Schritt mit kleiner Schlitzöffnung für den Kopf im Rücken."
Aus der Anleitung entnehme ich, dass die Seitennähte und die innere Beinnaht zugenäht werden sollen. Der Kopf passt durch die Schlitzöffnung - aber was ist mit dem restlichen Kind?? Soll das durch einen Ärmel oder ein Hosenbein gequetscht werden? Oder durch die kleine Schlitzöffnung?
Zum Nähen des Schlitzes wird auf Modell 132 verwiesen, das ist ein T-Shirt.

Wen ich ehrlich sein soll - ich hab erst mal laut losgelacht. Oder bin ich tatsächlich zu blöd?

Freitag, 2. Oktober 2015

12 Tops-Challenge September

Diesmal habe ich einen Hemdblusenschnitt ausprobiert. Den Stoff - ein schöner Baumwoll-Mix mit Ausbrenner und Punkten - hatte ich schon länger liegen.

Hemdblusen kann ich immer gebrauchen, deshalb suchte ich nach einem passenden Schnitt, der nicht zu lang ist (weil ich klein bin) und nicht zu gerade und zu weit wie im Boyfriend-Stil.
Der Schnitt, den ich ausprobierte, ist dieser hier:

Die Brusttaschen ließ ich weg. Dazu nähte ich noch Ärmelbündchen an, weil die weiten Ärmelenden an meinen dünnen Unterarmen blöd aussahen.
Im Vertrauen auf meine Kenntnis von Burda-Schnitten machte ich meine üblichen Änderungen und schnitt den Stoff zu. Trotzdem wurde die Bluse zu eng. Ich sollte jedes Mal ein Musterstück nähen!! An den Seiten musste ich einen Keil einnähen, aber man sieht es kaum. Trotzdem fand ich es sehr ärgerlich! 
Außerdem passierte mir beim bügeln dies hier:


Das Bügelbrett hatte ich gerade frisch bezogen! Beim Vorwaschen ist nichts verfärbt, der Poly-Anteil im Stoff scheint doch recht hoch zu sein. Aufpassen werde ich müssen, wenn ich die Bluse mit anderen Sachen wasche!

Das Schnittmuster ist schon angepasst, also auf ein Neues!

Was die anderen Challenge-Teilnehmerinnen genäht haben seht Ihr hier bei Constance.

Freitag, 4. September 2015

Das August-Oberteil

Ziemlich spät bin ich diesmal dran, dabei ist das Top doch schon lange fertig!
Aber hier isses:
eigentlich recht unspektakulär, ein gerades Top mit Passe. Von hinten sieht es fast gleich aus, nur der Halsausschnitt ist höher.
Der Weg zu diesem Shirt war ein wenig krumm. Eigentlich sollte es ein Fledermausshirt mit 3/4 Ärmeln werden. Das Schnittmuster nahm ich von einem vorhandenen gekauften Shirt ab, das gut passt.. Dazu legte ich auf meinen Zuschneidetisch Styroporplatten (gibt's billig im Baumarkt), darauf dann ein Blatt Schnittmusterpapier und darauf den Pulli. Mit dem Kopierrädchen fuhr ich die äußeren Konturen ab, die Ärmelnähte prickelte ich mit einer Nähnadel durch, wie wir das im Kindergarten gelernt haben. Das Rädchen auf dem Shirt zu verwenden war mir zu heikel, vielleicht wäre was kaputt gegangen.

Soweit so gut, dann kam das Dilemma: Der grüne Baumwolljersey reichte nicht für einen ganzen Pullover! Also musste eine alternative Lösung her. Ein Rest schwarzen Baumwolljerseys war die Rettung. Das auskopierte Schnittmuster wurde von Ärmel zu Ärmel mit einer Passe im Bogen versehen. Jetzt war ausreichend Stoff vorhanden.


Geschnitten - genäht - fertig !  ????


Oh nee, viel zu weit! Der Halsausschnitt sieht auch furchtbar aus und dann diese Ärmel! Die Ärmel hätte ich höher ansetzen müssen, die schwarze Passe war viel zu wuchtig! Also nahm ich mir das Teil nochmal vor, schnitt die Ärmel ab, kürzte die Passe an der Schulternaht und am Armausschnitt und machte das ganze Shirt schmaler. Hals- und Armausschnitt versäuberte ich mit Belegen aus dem schwarzen Jersey.
Dann flog das ganze Ding nochmal in die Waschmaschine und anschließend in den Wäschetrockner. 
Der Stoff hat das gut überlebt. Jetzt sitzt es besser und gefällt mir gut. Das Shirt ist an der Seite nicht gerafft, wahrscheinlich habe ich es etwas hochgezogen. Der untere Saum ist hinten länger als vorne.

Bei Constance auf Santa Lucia Patterns könnt Ihr weitere August-Tops sehen.

Mittwoch, 5. August 2015

12 Tops - Challenge: Original und Fälschung

Als Anfang des Jahres in vielen Blogs von "La Maison Victor" die Rede war, wurde ich sehr neugierig. Dieses Heft wollte ich auch!! Leider hatte ich keine Zeit, die Bahnhöfe abzuklappern, deshalb blieb es erstmal bei dem Wunsch. Das Heft via Internet zu bestellen gestaltete sich auch schwierig, weil mein Anti-Viren-Programm die Seite des Magazins als gefährlich einstufte und nicht öffnen wollte. Als Mein Antivir endlich die Seite freigab, wollte ich keine neuen Schnitte bestellen weil ich schon so viele habe.


Das Top "Fauve" hatte es mir aber besonders angetan; bei genauerem Hinsehen dachte ich, das kriege ich auch allein hin! Also wird erstmal eine Zeichnung gemacht:

Einen Schnitt, an dem ich die Veränderungen vornehmen konnte, musste ich auch noch suchen.
Zuerst dachte ich an diesen Burda-Schnitt Nr.106 aus dem April-Heft von 2013:

Der war aber nicht ideal, weil ich die Falten an der linken Seite erst heraus konstruieren musste.
Perfekt war dann ein Schnitt, dessen Schulterpartie ich von einem vorhandenen einfachen, geraden Shirt abgenommen hatte (linke Zeichnung) und dem Unterteil meiner Bluse Sophie. Dahinein bastelte ich erstmal senkrechte Falten, indem ich die Schnittteile gerade auseinanderzog (mittlere Zeichnung) und 3 cm breite Streifen einfügte.

Jetzt wollte ich erstmal sehen, ob der Schnitt überhaupt passte und nähte ein Muster:


 Im Hinterkopf hatte ich, dass bei dem Original-Top die Falten nur ein kurzes Stück abgenäht sind, deshalb nähte ich sie hier auch nicht durch - und fand das dann recht ansprechend. Also nähte ich einen Prototyp:


Aber ich wollte ja eine genaue Kopie, deshalb arbeitete ich weiter am Schnitt:


 
Auf noch ein Probestück hatte ich keine Lust, also schnitt ich gleich im gewünschten Stoff zu, einem hellrosa Leinenmix, der fürchterlich franste. Beim Falten-legen war äußerste Konzentration angesagt um den gewünschten Effekt zu bekommen.

http://www.lamaisonvictor.com/de/products/054824/Top-Fauve-Schnittmuster-video

Das Original-Top Fauve scheint ein Wende-Top zu sein, auf den Fotos sieht man einmal die rosa und einmal die graue Seite außen, auch sind die Falten mal links, mal rechts. Dafür hätte ich das Vorderteil doppeln müssen, es wäre etwas schwerer geworden und undurchlässiger. Das wollte ich nicht und habe deshalb einen breiten Beleg hinter die aufspringenden Falten genäht:


Mit dem tragbaren Prototyp und der Fauve-Kopie bin ich sehr zufrieden. Das Musterstück hätte ich auch tragen können, wenn ich bei der Rückseite auf die Musterrichtung geachtet hätte (die Gazellen stehen auf dem Kopf).


 Welche Oberteile in der Challenge noch vorgestellt werden seht ihr hier bei Constance.

Fotos mit mir als Model: Spitzenfoto - David Jost