Nach langer Zeit habe ich mir wieder ein Kleid genäht. Der
Grund dafür war dieser Stoff und die wunderschönen Tiramisu-Kleider von FrauFröbelina und Frau Crafteln.
Ursprünglich wollte ich auch ein Tiramisu-nähen, sah dann
aber nach einer Nähprobe davon ab. Und wie Meike (Frau Crafteln) beschrieb, dieser
Baumwoll-Jersey leiert! Außerdem ist er sehr schwer. Dazu kam er mir, nachdem
ich ihn gekauft hatte, doch ziemlich aufdringlich vor.
So lag er dann längere Zeit in der Jersey-Kiste, bis dieser
burda-Schnitt auftauchte:
Ich mag Zipfelkleider sehr gern!
Für dieses Kleid nahm ich die kurze Version dieses
Burda-Schnittes (Modell 120), die jedoch für mich immer noch im Midi-Bereich
liegt. Ich bin halt etwas klein geraten. Die Burda-Längen sind mir sowieso
schleierhaft, weil die Taillenlänge für mich etwas zu kurz war – was sich aber
dann mehr als relativierte: Der schwere Stoff zog das Kleid erheblich nach
unten! So nähte ich im nachhinein noch ein Futter für das Oberteil, das bis zur
Taille reicht. Das nähte ich an den Seitennähten teilweise mit der Hand fest,
um die Overlock-Nähte nicht auftrennen zu müssen.
Die Hals- und Ärmelausschnitte versäuberte ich mit Belegen mit
staystitch und topstitching (… mir
fallen die deutschen Ausdrücke dazu gerade nicht ein …), damit da nichts
ausleiert.
Jersey zu nähen mag ich allerdings garnicht so gern, vor
allem wenn er so extrem-elastisch ist. Im Stillen dankte ich dem
Nähmaschinenhändler, dass er mir eine so teure Overlock angedreht hatte, so
konnte ich die wenigen Schnittteile perfekt zusammen nähen.
In der Taille schlabbert es immer noch, durch die
Quer-Elastik ist es da zu weit. Das muss ich noch ändern. Für den
Rücken-Reißverschluss hätte ich besser einen unsichtbaren Reißverschluss
genommen, denn trotz engem Stecken und Heften verzog sich der Stoff und passt
nicht mehr so hundertprozentig übereinander. Bei der letzten Naht war der Stoff
besonders schlaff und verzog sich auf einer Breite von 5 mm nach unten – und
das trotz Obertransportfuß!
Mit dem Rockteil gab es keine Probleme, durch den eckigen
Schnitt erübrigte sich eine Weiten-Anpassung und die Saum-Überarbeitung.
Auf den Fotos sieht man, wie der Wind weht und das Kleid
bauscht. Bei Windstille hängt es ziemlich schlaff herunter, ein Pettycoat wäre
hier angebracht.
Trotzdem mag ich dieses Kleid sehr, dieser Schnitt gefällt mir wirklich gut, deshalb möchte ich nochmal
ein Kleid aus Webstoff danach nähen.
Die Fotos hat mein Sohn gemacht, der als Fotograf im Raum Köln und im Ruhrgebiet arbeitet und zu buchen ist. Schaut mal unter Spitzenfoto - David Jost nach. Da findet ihr sehr schöne Bildergeschichten.
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