Mittwoch, 5. Juli 2017

MMM und Stoffdiät im Juli

Es gibt viel nachzuholen, denn den Mai-Termin zur Stoffdiät habe ich ausgelassen. Meine Motivation war auf dem Tiefpunkt, weil ich einige Teile für die Tonne produziert habe.
Aber jetzt läuft es wieder, seit ich (mehr oder weniger) regelmäßig zum Nähkränzchen in Moni's Stoffparadies gehe. Moni ist gelernte Maßschneiderin; sie hilft beim Anpassen und Abstecken und gibt hilfreiche Tipps zum Nähen.

Endlich habe ich meinen Lieblingsstoff vernäht, den ich jahrelang gestreichelt habe und dabei ein Schnittmuster aus einer älteren "meine Nähmode - plus" benutzt, das ich schon so lange im Sinn hatte.


Das Schnittmuster habe ich mit Hilfe meines Oberteil-Grundschnittes angepasst, so dass wirklich nichts passieren konnte. Für den Kragen und das Schrägband an den Ärmeln fand sich noch ein Rest beige-naturweißes Mini-Vichykaro Baumwollstoff. Der Kragen ist im Schnitt als gerades rechteckiges Stück geplant, aber ich machte einen Bogen im vorderen Bereich daraus, damit er sich besser anschmiegt.


Die langen Ärmel des Originals passten nicht an meinen Grundschnitt und die Grundschnitt-Ärmel waren mir zu klobig. Ich machte sie so kurz wie möglich und schnitt kreisrunde Löcher über dem unteren Rand ein,  die ich mit Schrägstreifen aus dem Vichy-Karo-Stoff versäuberte und in Schleifchen auslaufen ließ. Damit die Ärmel unten nicht klaffen, zog ich noch ein Hutgummi ein.
Beim Anziehen muss ich jetzt aufpassen, nicht ins falsche Loch zu geraten ... ;)


Diese Bluse hat etwas mädchenhaftes an sich, aber ich trage sie gerne, auch wenn ich von der Mädchenzeit viele Jahrzehnte entfernt bin.

Von dem Rock, den ich hier schon mal vorgestellt habe, gibt es endlich Tragefotos. Dabei stellte ich fest, dass ich dringend dazu passende Oberteile brauche!


Hoffentlich finde ich etwas passendes in meinem Stofflager, damit ich nicht schon wieder rückfällig werde.
Rückfällig bin ich natürlich auch geworden. Als ich in der Uniklinik Essen zu meiner halbjährigen Routine-Kontrolle war (nichts Schlimmes, nur lästig) und wieder mal Stunden auf Untersuchungen wartete, für die ich eigentlich feste Termine hatte, war ich so gefrustet, dass ich anschließen ins Enkaufzentrum am Limbecker Platz in Essen ging. Karstadt hat dort tatsächlich eine Stoffabteilung im Keller und ständige  Sonderangebote. Ein schwarzer dicker Jerseystoff, ein Stück grün-blaue Baumwolle mit Madras-Karo und ein taubenblauer Leinen-Mesh wurden mein.
Dann fingen die Probleme an:
Ich fand den Ausgang aus diesem Einkaufstempel-Labyrinth nicht mehr! 
Die Standorttafeln waren irgendwie kryptisch und ich wurde immer im Kreis geleitet. Schließlich fragte ich mich beim Verkaufspersonal durch und fand endlich den Ausgang in die U-Bahnstation am Berliner Platz. Das Verkaufspersonal hatten so etwas sicher nicht zum ersten Mal erlebt, sie gaben ganz präzise Angaben und schienen überhaupt nicht überrascht.

Die Rückfallgefahr ist auch bei Moni im Stoffparadies groß. Auch da habe ich zugeschlagen, bei einem rot-weiß fein gestreiften Jersey mit kleinen Ankern und einem feinen Blusenstoff konnte ich nicht widerstehen. Den Blusenstoff habe ich inzwischen schon zugeschnitten, ich nähe eine Elle-Tunika daraus.
Hier sind Fotos von dem Probestück:


Ich bin begeistert, wie gut sie sitzt! Ich  habe nur meine üblichen Anpassungen vorgenommen: Schulter bis Achsel und Ärmel Größe 42, Brustumfang Gr. 44, ab Taille Gr. 46.
Den Brustpunkt musste ich etwas nach unten versetzen, aber das war kein Problem.


Wie die Ärmel in das Armloch passen, finde ich total klasse, damit hatte ich bei anderen  Schnitten immer Probleme. An der hinteren Passe hat mir Moni etwa einen halben cm im Bruch abgesteckt, jetzt sitzt es perfekt.
Elle Puls hat diesen Schnitt auch für Langgrößen konzipiert, für mich ist der Schnitt ist aber auch in der Normalgröße zu lang. Bei 1,57 m Körpergröße kein Wunder. Also kürzte ich ihn für das Musterstück um 4 cm - und das sieht gut aus.
Den Blusenstoff habe ich schon zugeschnitten, bin aber noch nicht zum Nähen gekommen.

Nun zu meinen TFTs.


Diese Raglanbluse nach einem Burda-Schnitt (ich weiß nicht mehr aus welchem Heft, ist sowieso uninteressant) hat einen zu engen Halsausschnitt und zu enge Ärmel, trotz der üblichen Anpassungen (s.o.). Der Stoff ist ein Batist, was auf dem Foto gelb aussieht, ist tatsächlich Neon-grün. Es sollte ein tragbares Musterstück werden, jetzt liegt es in der Restekiste.

Das nächste Teil ist nach allen Regeln der Kunst genäht -  und leider zu klein geraten. Dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben und so ordentlich genäht.
Außerdem sieht der Stoff - ein Romanit - hässlich aus:


Eigentlich ist der Stoff grau-schwarz gestreift, mit feinen Nadelstreifen. Leider sieht man die nur bis 80 cm Nähe, danach sieht er staubgrau aus. Der Schnitt, McCall's 6996, den Frau Küstensocke und Frau Dreikah schon genäht haben, ist eigentlich sehr schön. Frau Küstensocke hat das untere Rückenteil enger gemacht und viel Weite herausgenommen. Ein Rat,  den ich gerne beherzigen werde, mir ist dieser "Bürzel" auch zu mächtig. Aber der Schnitt gefällt mir gut und einen neuen Cardigan kann ich gebrauchen.

Leider konnte ich nicht soviel Stoff aus meinem Lager vernähen wie ich gewollt hätte, aber es geht vorwärts. Alles in Meter und Zentimeter auszurechnen ist mir zu mühselig, vor allem, weil oft noch Reste bleiben, die man für Kleinigkeiten verwenden kann. Eines meiner Enkelkinder näht so gerne mit mir, da entstehen hübsche Sachen:





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Me Made Mittwoch, auch wenn ich gerade keinen Koffer packe.