Freitag, 7. September 2018

Probenähen für "Zwischenmaß"

Diesmal ist es echte

W E R B U N G

denn ich habe das Schnittmuster von Zwischenmaß zur Verfügung gestellt bekommen!


Margarete, die Betreuerin der Probenäherinnen kündigte den Schnitt an und verschickte auch gleich die technische Zeichnung zum Schnitt. 
Der Schnitt sollte am 23. Juli ankommen, der Postbote brachte ihn dann am 24. 
Stoff hatte ich auch noch nicht gekauft, weil ich mir nicht sicher war, ob ich zum Probenähen ausgewählt würde – das letzte Mal (Wickelkleid) wurde gelost.
Bei Makerist fand ich passenden Stoff, bestellte ihn und wartete … es war Sale und da dauerte die Abwicklung der Bestellung etwas länger. Aber ich hatte noch ausreichend Zeit, den Pullover zu nähen.
Mir gefällt der Schnitt sehr, er ist einfach, aber doch pfiffig!
Das Schöne an Zwischenmaß-Schnitten ist, dass sie für drei Körperlängen entwickelt werden. Das kommt mir sehr entgegen, weil ich bei Normalschnitten immer kürzen muss. Bei 1,57m Gesamtlänge brauche ich dann keine Längenanpassung mehr. Es gibt außerdem noch die Auswahl im Körperumfang, aber schaut selbst nach, das Prinzip ist einfach, eine Erklärung hier würde zu weit führen.

Mein Schnitt beinhaltet vier Größen, die ungefähr den "Normalgrößen" 42 bis 48 entsprechen. 
Papierschnitte kopiere ich grundsätzlich auf Malerfolie, weil die Schnittteile weicher sind und sich gut an meiner auf Maß gemachten Schneiderpuppe anpassen lassen.

 

Als Stoff nahm ich einen Sommersweat in hell-graublau mit schwarzem Blumen-und Vögelchen-Druck. Wie bei allen gestrickten Stoffen ist er etwas verzogen und lässt sich nicht ohne Versatz falten:



Ich legte den Stoff dann Webkante auf Webkante, da blieben oben und unten nur kleinere Versprünge übrig und das Druckmuster lag im Fadenlauf.
Der Stoffverbrauch ist mit 1,70 m so günstig angegeben, dass der Stoff auch gereicht hätte, wenn das Muster nur in eine Richtung gelaufen wäre.
Beim Nähen folgte ich der Anleitung, die zwar äußerst knapp war, aber für mich ausreichte.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass Nähanfänger doch Schwierigkeiten bekommen.

Das Verstürzen der beiden Vorderteile machte ich mit meiner Nähmaschine – ich hätte besser die Overlock nehmen sollen. Das Material wurde trotz Obertransportfuß gedehnt und hat jetzt einen leichten Verzug. Der Zickzack-Haltestich verschärfte die Situation, doch ich brauchte diese Naht, damit die untere Lage nicht mehr zu sehen ist.



Nur eine Anleitung gefiel mir überhaupt nicht: den Rückenteil-Halsausschnitt und die Vorderteile mit Schrägband zu versäubern!
Stattdessen schnitt ich Halsausschnitt-Belege, die ich so mit den Vorderteil-Untertritten vernähte, dass die Enden der Schulternähte am Halsausschnitt nicht sichtbar sind (siehe Bild unten).
Das war eine sehr fummelige Angelegenheit, schließlich gab es dafür keine Anleitung. Ich trennte einige Male, bis ich das richtige Ergebnis hatte. Bitte fragt nicht, was ich da gemacht habe – den genauen Weg muss ich nochmal innerlich nachvollziehen, um es aufschreiben zu können!
Die Belege nähte ich mit lockerem Hexenstich am Rückenteil innen fest.


Auch an den überlappenden Vorderteilen nahm ich kein Schrägband, sondern versäuberte die Ränder mit der Overlock, bei der ich das Differenzial höher stellte, damit die Naht etwas eingehalten wurde. Dann klappte ich den gekettelten Rand nach innen und nähte ihn mit einer geraden Naht auf der Nähmaschine fest. Natürlich wellte er sich, aber das konnte ich gut ausbügeln.
Bei den Oberteilen achtete ich darauf, dass sie an den Schultern nicht in die Ärmelnähte gerieten.
Die Naht in der hinteren Mitte nähte ich wegen der Belege mit der Nähmaschine, für die Seitennähte und die Ärmel nahm ich die Overlock.
Die Ärmelausschnitte passten an meinen Schultern wunderbar, ich bin ganz begeistert! Sie brauchten nicht nachgeschnitten zu werden!
So waren auch die Ärmel kein Problem, obwohl ich erst skeptisch die Ärmelkugeln beäugte. Den unteren Bereich der Ärmel muss ich immer stark verengen, weil ich so dünne Unterarme habe. Den linken Ärmel kürzte ich etwas, weil mein linker Arm kürzer ist als der rechte. Wenn ich mir die Fotos ansehe, könnte ich die Ärmel noch kürzer machen. 
Das Arme-Heben klappt dagegen nur mittelmäßig.


Der Rücken war mir etwas zu lang, also kürzte ich ihn um ca. 5cm und passte die Rundung an.

Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit diesem Schnitt und habe schon Ideen, wie ich ihn noch einsetzen kann. Ursprünglich hatte ich mir überlegt, bei diesem Pullover die Ränder mit schwarzem Jersey-Schrägband einzufassen und schwarze Bündchen an die Ärmel zu setzen.
Oder ich nähe ihn in rot im Military-Style, schwarz eingefasst, mit goldenen Knöpfen an der linken Schulter und eventuell Längsstreifen an den Ärmeln – oder wäre das zuviel StarTrek? ;)





Mittwoch, 5. September 2018

Sommer-Nachlese

Heute stelle ich euch eine Bluse vor, die ich im Sommer genäht habe, und zwar das Modell 117 aus der Juli - Burdastyle. Von dieser Bluse habe ich schon einige gesehen, ich bin dann mal wieder dem Zug der Lemminge gefolgt. Einen schönen Viscose-Webstoff hatte ich schon irgendwann irgendwo gekauft, solche Sachen merke ich mir nicht.


Zuerst dachte ich, ach einen Kimono-Schnitt, den mach ich mal eben schnell, den brauche ich nicht anzupassen - das war wohl nichts! Ich nahm die größte Größe und bekam einen Sack.
Ändern war angesagt: Dank dem Kimono-Schnitt konnte ich die Bluse schräg an den Seite von den Schultern  (3 cm) bis zur Hüfte (0 cm) enger machen. Im Rücken liegt das gekräuselte Teil jetzt etwas tiefer, aber das ist sogar gut so.



Die Knopfleiste mit den Schlaufen gefiel mir auf verschiedenen Bildern besonders gut, die Verarbeitung muss ich aber noch üben ...


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