Posts mit dem Label Winter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Winter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 7. November 2018

Wintermantelzeit

mein neuer Wintermantel: Butterick 6423

An Allerheiligen war schönes Wetter, ziemlich kalt aber ideal für einen Ausflug (in NRW war Feiertag). Durch Zufall erfuhr ich vom Museum Textilfabrik Cromford in Ratingen.
Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt!

Das  Textilmuseum ist eine ehemalige Baumwoll-Spinnerei. Wir waren so früh da, dass wir eine sehr gute Führung mitmachen konnten. Es wurde über die Geschichte der Baumwollspinnerei erzählt und die alten Maschinen vorgeführt.
Am schönsten allerdings ist die derzeitige Ausstellung über Mode aus den 60er/70er Jahren!
Das war ja meine Jugendzeit und viele Erinnerungen kamen hoch, an knappste Minis und schrille Farben, an psychedelische Muster und OpArt, Knautschlack-Taschen und klobige Schuhe.


Wer die Möglichkeit hat, sollte die Ausstellung unbedingt besuchen!

Die Objekte sind wunderbar arrangiert, mit Hintergründen in den schrillen Farben der Zeit. Ich habe einige Handy-Fotos gemacht, die leider nicht so gut geworden sind, aber bestimmt Lust machen, da mal hinzufahren.









Verlinkt bei MeMadeMittwoch

Freitag, 7. September 2018

Probenähen für "Zwischenmaß"

Diesmal ist es echte

W E R B U N G

denn ich habe das Schnittmuster von Zwischenmaß zur Verfügung gestellt bekommen!


Margarete, die Betreuerin der Probenäherinnen kündigte den Schnitt an und verschickte auch gleich die technische Zeichnung zum Schnitt. 
Der Schnitt sollte am 23. Juli ankommen, der Postbote brachte ihn dann am 24. 
Stoff hatte ich auch noch nicht gekauft, weil ich mir nicht sicher war, ob ich zum Probenähen ausgewählt würde – das letzte Mal (Wickelkleid) wurde gelost.
Bei Makerist fand ich passenden Stoff, bestellte ihn und wartete … es war Sale und da dauerte die Abwicklung der Bestellung etwas länger. Aber ich hatte noch ausreichend Zeit, den Pullover zu nähen.
Mir gefällt der Schnitt sehr, er ist einfach, aber doch pfiffig!
Das Schöne an Zwischenmaß-Schnitten ist, dass sie für drei Körperlängen entwickelt werden. Das kommt mir sehr entgegen, weil ich bei Normalschnitten immer kürzen muss. Bei 1,57m Gesamtlänge brauche ich dann keine Längenanpassung mehr. Es gibt außerdem noch die Auswahl im Körperumfang, aber schaut selbst nach, das Prinzip ist einfach, eine Erklärung hier würde zu weit führen.

Mein Schnitt beinhaltet vier Größen, die ungefähr den "Normalgrößen" 42 bis 48 entsprechen. 
Papierschnitte kopiere ich grundsätzlich auf Malerfolie, weil die Schnittteile weicher sind und sich gut an meiner auf Maß gemachten Schneiderpuppe anpassen lassen.

 

Als Stoff nahm ich einen Sommersweat in hell-graublau mit schwarzem Blumen-und Vögelchen-Druck. Wie bei allen gestrickten Stoffen ist er etwas verzogen und lässt sich nicht ohne Versatz falten:



Ich legte den Stoff dann Webkante auf Webkante, da blieben oben und unten nur kleinere Versprünge übrig und das Druckmuster lag im Fadenlauf.
Der Stoffverbrauch ist mit 1,70 m so günstig angegeben, dass der Stoff auch gereicht hätte, wenn das Muster nur in eine Richtung gelaufen wäre.
Beim Nähen folgte ich der Anleitung, die zwar äußerst knapp war, aber für mich ausreichte.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass Nähanfänger doch Schwierigkeiten bekommen.

Das Verstürzen der beiden Vorderteile machte ich mit meiner Nähmaschine – ich hätte besser die Overlock nehmen sollen. Das Material wurde trotz Obertransportfuß gedehnt und hat jetzt einen leichten Verzug. Der Zickzack-Haltestich verschärfte die Situation, doch ich brauchte diese Naht, damit die untere Lage nicht mehr zu sehen ist.



Nur eine Anleitung gefiel mir überhaupt nicht: den Rückenteil-Halsausschnitt und die Vorderteile mit Schrägband zu versäubern!
Stattdessen schnitt ich Halsausschnitt-Belege, die ich so mit den Vorderteil-Untertritten vernähte, dass die Enden der Schulternähte am Halsausschnitt nicht sichtbar sind (siehe Bild unten).
Das war eine sehr fummelige Angelegenheit, schließlich gab es dafür keine Anleitung. Ich trennte einige Male, bis ich das richtige Ergebnis hatte. Bitte fragt nicht, was ich da gemacht habe – den genauen Weg muss ich nochmal innerlich nachvollziehen, um es aufschreiben zu können!
Die Belege nähte ich mit lockerem Hexenstich am Rückenteil innen fest.


Auch an den überlappenden Vorderteilen nahm ich kein Schrägband, sondern versäuberte die Ränder mit der Overlock, bei der ich das Differenzial höher stellte, damit die Naht etwas eingehalten wurde. Dann klappte ich den gekettelten Rand nach innen und nähte ihn mit einer geraden Naht auf der Nähmaschine fest. Natürlich wellte er sich, aber das konnte ich gut ausbügeln.
Bei den Oberteilen achtete ich darauf, dass sie an den Schultern nicht in die Ärmelnähte gerieten.
Die Naht in der hinteren Mitte nähte ich wegen der Belege mit der Nähmaschine, für die Seitennähte und die Ärmel nahm ich die Overlock.
Die Ärmelausschnitte passten an meinen Schultern wunderbar, ich bin ganz begeistert! Sie brauchten nicht nachgeschnitten zu werden!
So waren auch die Ärmel kein Problem, obwohl ich erst skeptisch die Ärmelkugeln beäugte. Den unteren Bereich der Ärmel muss ich immer stark verengen, weil ich so dünne Unterarme habe. Den linken Ärmel kürzte ich etwas, weil mein linker Arm kürzer ist als der rechte. Wenn ich mir die Fotos ansehe, könnte ich die Ärmel noch kürzer machen. 
Das Arme-Heben klappt dagegen nur mittelmäßig.


Der Rücken war mir etwas zu lang, also kürzte ich ihn um ca. 5cm und passte die Rundung an.

Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit diesem Schnitt und habe schon Ideen, wie ich ihn noch einsetzen kann. Ursprünglich hatte ich mir überlegt, bei diesem Pullover die Ränder mit schwarzem Jersey-Schrägband einzufassen und schwarze Bündchen an die Ärmel zu setzen.
Oder ich nähe ihn in rot im Military-Style, schwarz eingefasst, mit goldenen Knöpfen an der linken Schulter und eventuell Längsstreifen an den Ärmeln – oder wäre das zuviel StarTrek? ;)





Mittwoch, 3. Februar 2016

MMM im Wintermantel

Als ich vor knapp zwei Jahren zum Blogger-Treffen in Bielefeld war, traf ich auch Martina von MaxLau, die einen wunderschönen, hellen, geraden Mantel trug, in den ich mich sofort verliebte.
Einen geraden Mantel - ohne Schnickschnack - den wollte ich auch. Es hat aber noch bis Ende 2015 gedauert, den Plan in die Tat umzusetzen. Und jetzt ist er fertig!


Zuerst suchte ich aber nach weiteren Inspirationen und Stieß auf diese hier:


Links: Streetstyle ähnlich hier
Mitte: Mother of Pearl Montiague Mohair Wool Coat
Rechts: Boden Siena Coat

Auch diesen hier fand ich sehr schön:

Mit diesen Bildern im Hinterkopf machte ich mich auf die Schnittsuche. Es gibt viele Schnitte für gerade Mäntel; ich entschied mich für das Titelmodell aus der Sabrina Woman Heft 1 Frühjahr 2015:

Das Unterteilen des Schnittes in drei Farbbereiche war schnell geschehen. Die Streifen passen an den Ärmeln und am Body genau.
Als Stoff hatte ich nur Sommersweat in den drei Farben wollweiß, petrol und dunkelblau zur Verfügung, was für einen Wintermantel zu dünn gewesen wäre. Im Stoffgeschäft fand ich dann aufbügelbares Volumenvlies, das ich gleich kaufte und verarbeitete. Die Verkäuferinnen im Laden waren ganz entsetzt, weil dieses Vlies nicht für Kleidung gedacht sei, aber das störte mich nicht. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, der Stoff ist immer noch elastisch und der Mantel schön warm.
Die Taschen sind angeschnitten, so wie es Carolyn Smith in ihrem Blog an einem Rock gezeigt hat. Das habe ich für diesen Mantel so ausgetüftelt.
 
Einen Zwei-Wege-Reißverschluss nähte ich noch ein, damit der Mantel beim Autofahren nicht hochrutscht und knittert. In der hinteren Mitte ist eine Naht, weil der Stoff sonst nicht gereicht hätte.
Am Halsausschnitt gab es im Schnittmuster eine Option für einen angeschnittenen Stehkragen, der aber viel zu kurz bemessen war, so dass ich ihn abschnitt. Bei angeschnittenen Kragen (z.B. Schalkragen), deren Seiten sich in der hinteren Mitte treffen sollen, passiert mir das nicht zum ersten Mal. Meistens schneide ich sie mit breiter Nahtzugabe zu, aber diesmal habe ich nicht dran gedacht.
Naja, ein Schal tut's auch. Wenn ich die Hände aus den Taschen nähme, würde der Reißverschluss auch nicht klaffen.

Weil ich noch Zeit hatte, nähte ich mir noch ein Shirt nach dem amerikanischen Burdastyle-Schnitt "Lydia". Dieser Schnitt ist ein guter Basisschnitt, den ich in ein paar Stunden umgesetzt hatte:

Hier seht Ihr die gesammelte MMM-Power.

Sonntag, 4. Januar 2015

Herbst-Jacken Sew-Along Finale der Herzen

Endlich kann ich auch detailliertere Fotos zeigen! Es war 'ne Menge Arbeit an dem Teil und einiges ist auch noch zu verbessern (z.B. Ärmelverlängerung und -verschmälerung durch eine Manschette), aber es hat sich gelohnt!
Hier ist das gute Stück im Ganzen. Stefanie von Mirabells schöne Dinge gab mir den Tip, dass man die verdeckte Knopfleiste mit anderem Stoff verzieren kann - das habe ich auch gleich mit Futterstoff umgesetzt. Dankeschön, Stefanie! Anderer Stoff hätte sicher auf der anderen Innenseite der Knopfleiste gut ausgesehen, aber ich habe so sehr mit der Installation gekämpft, dass ich die einfachere Version gewählt habe.


Nichts hält länger als ein gutes Provisorium: Weil ich die Jacke zum zweiten Termin fertig haben wollte, aber im Weihnachtstrubel die Knöpfe nicht fand, nahm ich erstmal schwarze Kamsnaps. Inzwischen sind die Knöpfe wieder aufgetaucht (sie waren ganz ordentlich da, wo sie hingehörten!).
Den Plan, Knopflöcher zu nähen, habe ich nach einigen Versuchen an Reststücken aufgegeben. Die Stoff-Oberseite ließ sich mit dem Knopflochfüßchen nicht bewegen, nur mit dem Obertransportfuß.

 Jetzt müssen sie noch installiert werden. So sieht der Mantel von hinten aus:
Die Schulterklappe habe ich angenäht, weil mir dieser Stoff so Wind-undurchlässig erscheint und ich eine Belüftung haben wollte. Unten drunter sieh es so aus:
Unter der Klappe befindet sich ein Stück unelastischer Baumwolljersey von einem alten T-Shirt. Auf den Fotos oben und unten sieht man auch den "Schwalbenschwanz".
In der Taille sah Burda ein Durchzugsband vor, das ersetzte ich durch ein breites Gummiband, das ich in den Wiener Nähten des Vorderteils festmachte. Die großen Blasebalgtaschen ersparte ich mir auch, stattdessen sind Eingrifftaschen aus verstärktem Futterstoff in den vorderen Seitennähten.
Die Kapuze ist riesig, obwohl ich sie verkleinert habe. Sie dient eigentlich nur zur Zierde am Rücken, wo sie die Schulterklappe verdeckt.
Die Farbe des Stoffes ist eigenartig, je nach Wetterlage und Lichtverhältnissen sieht sie anders aus!
Die Jacke werde ich hauptsächlich bei feuchtem Wetter anziehen, bei trockener Kälte ist mir meine "Eve" lieber.
Unerwartet viel Lob habe ich auch bekommen - allen ein dickes Dankeschön dafür, jetzt trage ich die Jacke noch lieber!

Hier geht's zum Finale der Herzen, das Chrissy für uns Nachzügler noch eingerichtet hat.
Dankeschön, liebe Chrissy!


Mittwoch, 17. Dezember 2014

MMM und mein HJSA-Finale

Ich bin fertig! Schon letzte Woche hatte ich meinen Herbst-Parka bei einem Besuch in Bremen an. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, gute Fotos zu machen, die werden noch nachgeliefert.

Den Parka trage ich in den letzten Tagen dauernd, so auch heute. Bei dem regnerischen Wetter ist er ideal, auch wenn er mir garnicht mehr so gut gefällt. Die Farbe ist bei Tageslicht ganz anders als bei dem Kunstlicht in meinem Nähkeller - eher gelblich grau wie Altmessing, nicht so braun. Die Ärmel habe ich zu kurz und zu weit genäht, da werde ich noch eine Manschette dranmachen müssen.
Die Oberfläche des Steppstoffs fühlt sich ziemlich gummiartig an, ist aber wasserdicht.
Aber der Schnitt mit dem Schwalbenschwanz gefällt mir sehr gut. Die vier Schwierigkeitspunkte im Burda-Heft sind berechtigt, die verdeckte Knopfleiste und der Rückenschlitz mit Schwalbenschwanz haben es in sich.
Alles in Allem eine alltagstaugliche Herbstjacke.
Weitere Links zum MMM gibt es hier.

Samstag, 15. November 2014

Endspurt ?? Eher Halbzeit!

Von Endspurt kann man bei meiner Herbst-Jacke nicht reden, es gibt noch viel zu tun.
Hier ist der aktuelle Stand:
Die Basis-Jackenteile und -Futter sind zusammengenäht.


Irgendwie erscheint mir die Schulterbreite immer noch nicht richtig. Vielleicht ändert sich das, wenn die Ärmel eingesetzt sind. Wenn nicht, wird geändert ...
Im Original sind Blasebalgtaschen an der Jacke, das erschien mir zu dick aufgetragen, die Wiener Nähte eignen sich für Nahttaschen hervorragend.
Das Futter ist leider etwas durchscheinend, da geht durch den dunklen Oberstoff die Brillianz etwas verloren.


Die Kapuze wartet auch noch auf ihre Vollendung. Der Besatz für das Durchzugsband, das ich bis zu den Ecken vergrößert habe, ist aus dickem dunklen Taft zugeschnitten; wenn das Futter darüber liegt, sieht man es nicht mehr. Der Steppstoff ist zu dick für solche Belege.

Als nächstes werde ich ausprobieren, wie ich die verdeckte Knopfleiste am sinnvollsten einbaue, das wird noch 'ne ziemliche Bastelei weil ich die burda-Anleitung einfach nicht verstehe.
Eine gute Hilfe ist mir allerdings der Craftsy online-Kurs "The Carefree Fly-Front Coat" mit Kenneth D. King. Darin sind viele Tips und Tricks zum Jacken- bzw. Mantel-nähen. Einiges, das da gezeigt wird, habe ich auch schon (immer) so gemacht, so dass ich mich in meiner Näherei bestätigt fühle.

Diesmal bin ich ziemlich spät dran, mich zu den anderen Herbstjacken-Näherinnen zu gesellen.


Sonntag, 26. Oktober 2014

Herbst-Jacken Sew-Along - Zwischenstand

Die Schnittanpassung ist umfangreicher, als ich dachte, an den Schultern passt das Probestück immer noch nicht, trotz Größe 40!
Der Parka sollte so weit sein, dass dicke Pullover drunter passen, aber das ist doch extrem viel! 
Um ein Schulterpolster werde ich nicht herum kommen, meine Schultern sind sehr schmal und fallend.
Also wird erneut angepasst:

Wie ich die Ärmel anpasse, muss ich noch herausfinden. Ich werde den Armloch-Umfang ausmessen und mit den Maßen des Ärmels in verschiedenen Größen vergleichen. Dabei muss ich beachten, dass der Ärmel an der Schulter leicht gerafft wird.

Auf einem Blog (leider weiß ich nicht mehr welchem) fand ich einen Hinweis auf Nancy Zieman's Anpassungsmethode. Auf ihrem Blog fand ich dann eine Übersicht und ein Video, das diese Methode ansatzweise erklärt: February Q & A—Choosing the Right Sewing Pattern Size
Danach ist das Maß oberhalb der Brust, von Schulter zu Schulter für Oberteile maßgebend. Bei mir wäre das die Größe 38, die ich auch jahrzehntelang trug, bis ich "in die Jahre kam" und dicker wurde.
Alle Schnitte werden nach diesem Prinzip von dem Maß aus durch drehen und verschieben angepasst.
Wenn ich mir meine Anpassungsprobleme so anschaue, erscheint mir das logisch. Im oberen Brustbereich habe ich kein Fett angesetzt; meine Schlüsselbeine sind nach wie vor zu sehen, deshalb klaffen an der Stelle immer die Ausschnitte.
Natürlich will Nancy Zieman ihr Buch Pattern Fitting with Confidence verkaufen. Bei amazon.de gibt es eine nur eine Drei-Sterne-Bewertung, bei den Amerikanern einen Bewertungsdurchschnitt von 4 1/2 Sternen - lohnt es sich also knapp 20 Euro für das Buch auszugeben? Der "Blick ins Buch" scheint die deutsche Bewerung zu bestätigen.

Gerade habe ich mir angeschaut, was die anderen Teilnehmer bisher geschafft haben und wurde ein wenig neidisch, denn einige haben schon die zweite Herbstjacke in Arbeit! Respekt!
Eine Blick auf die Linkliste zum HJSA gibt es hier bei Chrissy.


Montag, 13. Oktober 2014

Herbst-Jacken Sew-Along Teil II

 

Schnitt- und Stoffwahl waren diesmal für mich kein Problem mehr:

Der Burda-Schnitt 129-092012 soll es sein, der Stoff ein gut abgelagerter Steppstoff mit Taft-Futter.
An dem Steppstoff gefällt mir die Farbe (bronzebraun) und das Paisley-Steppmuster. Nur dieser Glanz ... keine Ahnung, warum ich den gekauft habe! So dunkel erinnere ich mich, dass ich roten Steppstoff für eine Weste haben wollte, aber keinen fand. Stattdessen lagen da dieser bronzebraune und daneben dieser Taft, der auf dem Handyfoto leider nicht so gut herauskommt.
Die Farbkombination begeistert mich immer noch, so dass ich diese Jacke jetzt daraus nähe. Basta!
Der Stoff ist synthetisch, für mich aber kein Manko, denn die Jacke soll wettertauglich sein.
In meiner schönen Eve-Jacke aus Wollstoff rieche ich schon bei geringer Luftfeuchtigkeit nach nassem Schaf. Vielleicht ist es sinnvoll am Rückenteil eine lose Passe wie beim Trenchcoat einzufügen und unten drunter eine atmungsaktiven Stoff einzunähen, damit die Jacke kein Saunaanzug wird.

Der Schnitt in Größe 44 mit den üblichen Änderungen war schnell auskopiert, die Ernüchterung kam postwendend:
Das Ganze ist viel zu groß! Gut, eine Winterjacke darf nicht so spack sitzen und der Durchzugsgürtel macht die Jacke auch noch enger - aber 8 cm Mehrweite erscheinen mir doch zuviel.
Auch beim Muslin sah die Sache nicht besser aus, trotz Zusammennähen und Raffung in der Taille war einfach viel zuviel Stoff da.
Leider habe ich keine Fotos davon, ich war so tief in der Arbeit, dass ich daran garnicht dachte.
Diese 8 cm mussten reduziert werden, und nach mehrmaligem Messen entschied ich mich für die Größe 40 und es scheint zu passen. Diese Größe hatte ich zuletzt 1999!

Auf meiner dicken Bertha sieht der Schnitt jetzt gut aus, die Frage ist nur, ob ich noch ein Muslin nähe oder gleich den Steppstoff zuschneide.


Soweit der Stand bisher. Was die anderen Mitstreiterinnen zu erzählen haben seht Ihr hier.


Montag, 29. September 2014

Herbst-Jacken-Sew-Along 2014 - ich versuch's nochmal


Eigentlich habe ich mir geschworen, nicht mehr an sewalongs teilzunehmen ...
aber uneigentlich würde ich doch gerne eine neue Herbst- und Winterjacke nähen. Eine Jacken-Schwäche habe ich nicht, ich nähe gerne Jacken.

Links ist die Jacke "Eve" von Schnittchen, rechts mein Swinger-Mantel "Rotkäppchens Großmutter" nach dem Burda 3348-Schnitt.
Jetzt brauche ich einen Anorak oder eine Jacke in einer Farbe, die ich zu Kleidungsstücken kombinieren kann, die nicht zu blau oder rot passen. Außerdem sollte sie über den Po reichen, kürzere Jacken rutschen bei mir schnell hoch und sind damit nicht wintertauglich.
Auf jeden Fall soll sie alltagstauglich sein. Einige Schnitte gefallen mit besonders gut:
Der "Schwalbenschwanz" im Designbeispiel vom Jadela-Parka (Farbenmix) gefällt mir besonders gut. So einen gibt's auch bei McCall's und Burda:

links M6657, rechts  burda 129-092012
Der McCall's-Schnitt ist schon "out of print", aber der Burda-Schnitt gefällt mir sowieso besser.

Eine weitere Möglichkeit ist auch "Minoru" von sewaholic:

http://www.sewaholicpatterns.com/minoru-jacket/

Ob ich diesen Schnitt tatsächlich nehme, weiß ich noch nicht genau. Ich finde ihn schön, aber ich frage mich, ob die vielen Kräuselungen an meiner Figur nicht zu sehr auftragen. 

Vielen Dank an Chrissy und Karin, die diesen Sewalong organisieren!
Hier findet Ihr weitere Inspirationen und Schnittmuster-Ideen der Nähnerd-Gemeinde

Freitag, 28. März 2014

"Eve" von schnittchen(dot)com





Die Jacke Eve hat es mir schon lange angetan, also bestellte ich den Downloadschnitt. 


Es gibt auch einen Papierschnitt, der etwas teurer ist, aber weil ich nicht warten wollte, lud ich ihn herunter und druckte ihn aus. Der Schnitt ist sehr genau konstruiert,die Schnittteile ließen sich problemlos zusammenfügen.


 http://www.schnittchen.com/shop/de/schnittmuster/jacken/schnittmuster-eve


Als ich den Schnitt das erste Mal sah, dachte ich, dass der Saum des Hemdes, das darunter hervorschaut, zur Jacke gehört. Genau so wollte ich es haben!
Zuerst war ich enttäuscht, dass der Saum gerade ist, aber dann machte ich mich an die Schnittänderungen: 


Das Rückenteil verlängerte ich und baute Abnäher ein, damit der Saum nach innen geht. Im Winter habe ich gerne etwas Wärmendes über dem Po. Die Ecken rundete ich ab. Am Vorderteil veränderte ich nur die Ecken, die ich ebenfalls abrundete. 


Der verwendete Stoff ist Walkloden vom Stoffmarkt, der – wie mir versichert wurde – aus reiner Wolle ist. Zuhause wusch ich ihn erst, da konnte man riechen, dass er aus Wolle ist.
Die Farbe ist ein dunkles königsblau, das auf den Fotos nicht gut herauskommt, weil die Sonne so kräftig schien.
Der Walkloden ist ziemlich weich, deshalb brauchte ich Belege für die unteren Säume. Zuerst schnitt ich sie aus dem Walkloden, merkte aber dann (natürlich als alles fertig und die Handnähte gemacht waren) dass sich die Belege durchdrücken und die Jacke furchtbar schwer wurde! 


 Den hinteren Beleg trennte ich ab und ersetzte ihn mit einem Stück Futterstoff. Am Vorderteil konnte ich mich noch nicht dazu durchringen.

Ein Lob der Holzlöffel-Methode
Zum Zuschneiden und Bügeln der runden Ecken am Saum war ein alter Holzlöffel sehr hilfreich:


 

Mit der Rundung des Holzlöffels bekam ich schöne Ecken hin.
Meine Jacke ist für kühle Frühjahrs- und Herbsttage geeignet, im Winter kriecht die Kälte durch den Walkloden. Aus einem Stück wattiertem Futter will ich mir ein einknöpfbares Winterfutter nähen.
Für den Kragen und die Taschen-Paspeln verwendete ich einen festen Stoff, bei dem ich erst nicht sicher war, ob er farblich überhaupt dazu passt, aber inzwischen gefällt mir die Zusammenstellung gut.


 Als Verschlüsse verwendete ich Klipse, die ich zunächst mit Garn angenäht habe. Die Metallösen werde ich aber wohl mit Stoffstreifen annähen müssen, damit sie halten.


 Unterhalb des Kragens nähte ich eine Verstärkung ein, damit der weiche Stoff sich nicht durch einen Aufhänger (den ich noch nicht eingenäht habe) verzieht.


Alles in allem bin ich mit dem Schnitt und meiner Jacke sehr zufrieden: Der Schnitt ist akkurat konstruiert und der große Kragen ist ein Hingucker.