Donnerstag, 2. Januar 2014

AusgeSWAPpt!



Zuerst die gute Nachricht: Zwei Teile habe ich fertig bekommen. Auf meine beiden Cardigans bin ich sehr stolz. Vor allem den blauen trage ich oft. 
 

Den Hosenrock habe ich "auf Halde" gelegt, dem werde ich mich später, ohne den Zeitdruck eines Sewalongs widmen.

Die weniger tolle Nachricht: Beim Trenchcoat kann ich nur versuchen, zu retten was zu retten ist.
Den richtigen Schnitt zu finden, war schwieriger als gedacht. Der, den ich ausgesucht hatte gefiel mir nicht mehr so gut – die lange Falte im Rücken war mir ein Dorn im Auge, also reduzierte ich sie auf einen Gehschlitz. Das fand ich ganz praktisch, weil ich so noch Stoff für eine Gürtel übrig hatte, denn. die Stoffmenge war nicht so üppig, wie ich geglaubt hatte.
Nicht bedacht hatte ich, dass Änderungen am Schnitt weitreichende Folgen für die Passform haben können – an den Schultern passte nun garnichts mehr! Von lustvollem Arbeiten war an dieser Stelle keine Rede mehr. 
 

Lernerfolg:
           - Die Stoffmenge großzügiger kalkulieren!
       - Vorher ein Probestück nähen!

In Sewalongs vergleicht man sich immer, der Vergleich ist die Grundlage solcher Aktionen. Bestenfalls bestaunt man die tollen Ideen, die die anderen produziert haben und ist stolz, selbst gute Ideen verwirklicht zu haben. Schlechtestenfalls glaubt man,garnichts im Vergleich zu anderen zustande gebracht zu haben. Dazwischen gibt es viele Abstufungen, je nach Gefühlslage.
Meine Gefühlslage schwankte gewaltig – vom Himmel (Stoffkauf und Präsentation) zum Keller (Hosenrock) wieder zu himmlischen Höhen (blauer Cardigan), mit langsamen Abstieg (Nina-Cardigan) zu tiefstem Keller (Trenchcoat).
Martina (MaxLau) schreibt: "Was mir gut gefallen hat, war das disziplinierte Arbeiten an einer kleinen Kollektion." Das finde ich bewundernswert! Gerade mit dem disziplinierten Arbeiten hatte ich große Probleme!
Bis Ende Oktober ging bei mirauch alles recht gut, den Misserfolg mit dem Hosenrock hatte ich gut weggesteckt und die beiden Cardis machten mich zufrieden.
Im November sind fünf Familiengeburtstage, im Dezember nochmal zwei. Dazu Chorproben und –Auftritte, dazu kam Weihnachten  mit allen Vereinsweihnachtsfeiern wieder mal so plötzlich dazwischen … Diszipliniertes Arbeiten??

Lernerfolg:
      -  In hektischen Zeiten sollte ich nicht nähen! 

Ob ich nochmal an einem Sewalong teilnehme? Ich weiß es nicht. Der Druck war für mich sehr groß, zumal es für meine Verhältnisse ein Mammut-Projekt war. In nächster Zeit werde ich mich auf selbstgesteckte Ziele beschränken, die ich posten kann, wenn sie glücklich beendet sind. Das öffentliche Nähen für die Tonne … mag ich nicht (an dieser Stelle ist mir als Ruhrgebietskind eine andere Wortwahl in den Sinn gekommen, die ich Euch aber ersparen mächte). 

Für mich ist dieser SWAP erstmal beendet. Jetzt kann ich in aller Ruhe das nähen, was ich gerne möchte. Es liegen noch mehr UFOs herum, außerdem möchte ich mich im Recyceln versuchen.

Euch Allen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2014!

9 Kommentare:

  1. Liebe Ilse, frohes Neues!
    bitte sei nciht so traurig!
    ich finde du hast grossartige erkenntnisse gewonnen,auch wenn dir das jetzt noch nciht so ganz klar ist.
    z.b. du beschriebst das prozess von sewalong als "diszipliniertes arbeiten" und da würde ich schon stolpern. denn das nähen für mich eine seelenangelegenheit und keine arbeit. aber wir menschen fassen mal etwas in worte,was uns selbst nciht so bewusst ist. und das ist das in deinem fall-disziplin und arbeit-beide dinge ich im hobbybereich gar nicht sehe... hobby ist für mich in erster linie eine kreative tätiogkeit, ein ausdruck meines selbst, meine ideen, meine leidenschaft.
    wie kann eine leidenschaft geplannt sein???
    wenn ich im auftrag nähe, DANN benötige ich disziplin und dann arbeite ich auch...
    du sprichst sehr interessantes aspekt an. ich mag die sewalongs per definitioon nicht,aber dass es um vergleich geht ist mir nicht in den sinn gekommen,aber ganz sicher.......du hast recht!

    ich wüncshe dir für das neue jahr viel erfolg, viel durchhaltevermögen, viele neue erknenntnisse und viel spass! lass dich von deine muse küssen:-)Sei spontan, lass dich von leidenschaft mitreißen!

    P.S.meine besten projekte sind alle einem impuls entsprungen:-)
    es gibt ein zitat aus einem russischen film: "...wie kann ein glück geplannt sein? hat schon jemand vom plannbarem, glück gehört?????"

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    1. Liebe Julia,
      jetzt bin ich nicht mehr traurig, jetzt kann ich mir Zeit nehmen. Meine besten Projekte sind auch spontan entstanden, da habe ich auch mit Lust genäht und alles fügte sich wunderbar! Ich bin auch ein Mensch, der selten (fast nie) diszipliniert nach Plan handelt - Kochrezepte z.B. kann ich nie streng einhalten, es kommt immer etwas anderes dabei heraus. Du hast recht, das Hobby soll glücklich machen und nicht in Arbeit und Pflicht ausarten.
      Meine Erkenntnis ist, dass Sewalongs nicht mein Ding sind.
      Herzlichen Dank für Deine aufmunternden Worte, sie haben mich wieder auf den Weg gebracht, was ein Hobby sein sollte.
      Liebe Grüße
      Ilse

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  2. Liebe Ilse,
    ich kann Julia nur zustimmen. Es ist Hobby, keine Arbeit!! Der SWAP soll nur Anregung und keine weitere Belastung sein. Deine Jacken sind so toll und mit dem Mantel hast du wichtige Erfahrungen gemacht. Wir haben mit unseren Texten versucht auszudrücken, dass es beim SWAP nicht um Verpflichtung sondern um Spaß geht. Es ist uns nicht gelungen?
    Immi hat beschrieben, wie der SWAP sie bei der (selbstgewählten) Stange gehalten hat. So geht es mir auch. Ich kann nur deshalb zur Zeit in mein Hobby so viel Zeit stecken weil ich gerade im Vorruhestand bin. Nie würde ich soetwas mitmachen wenn ich mich nicht auch noch treiben lassen könnte um spontane Aktivitäten einzuschieben (wie eine Woche zu einem Schnittkurs in die Heide fahren).
    Ein schönes neues Jahr
    Mema

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    1. Liebe Mechthild,
      Der Druck war hausgemacht, Ihr habt keine Schuld daran. Julia hat es genau beschrieben - Hobby ist nicht Arbeit und es soll Spaß machen und innerlich zufrieden machen. Wettbewerbe, egal welcher Art, sind nicht mein Ding, für die Näherei brauche ich ein Gefühl der Zeitlosigkeit oder des "treiben lassen können", wie Du es ausdrückst; es klappt nicht, wenn mir der nächste Termin im Nacken sitzt.
      Immi hat mir immer wieder gemailt, dass kein Druck entstehen soll, aber anscheinend bin ich so gestrickt, dass auch selbstgewählte Termine mich doch drücken, deshalb werde ich Sewalongs demnächst meiden.
      Liebe Grüße
      Ilse


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  3. Hallo Ilse,

    erstmal frohes neues Jahr. Schöne Cardigans hast Du genäht (mehr konnte ich noch nicht ansehen, weil ich erst einmal kommentieren wollte).
    Ich weiß nicht mehr, wie ich den SWAP entdeckt habe, aber die Idee fand ich gleich toll, weil ich gerade erst anfange, mir eine Grundgarderobe zu nähen.
    Bei mir müsste es heißen: In hektischen Zeiten KANN ich nicht nähen (will ich auch gar nicht). DENN: Nähen ist inzwischen mein liebstes Hobby, was mir noch ganz lange Spaß machen soll und das geht natürlich nicht, wenn ich total gestresst schnell schnell machen muss.
    Für mich sind Sew-Alongs ein willkommener Anlass, mir konsequent Zeit FÜR MICH bzw MEIN Hobby zu nehmen (besonders gegenüber meinem Mann und meiner Tochter, die dann eben mal verzichten müssen, SO!) Daher empfinde ich solche Termine nicht als Druck, sondern sie spornen mich an, da es ein vorgegebenes Ziel mit festem Termin gibt. Ich brauche sowas scheinbar, um einfach mal egoistisch zu sein, auch wenn das hier nicht immer die erwünschten Reaktionen gibt.
    Hätte ich mein Weihnachtsoutfit nicht hinbekommen, hätte ich es eben später fertig genäht. Durch den Sew-Along habe ich aber wenigstens ANGEFANGEN!
    Herzliche Grüße,
    Michelle
    http://bigexpectation.wordpress.com/

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    1. Liebe Michelle,
      herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Dein Bedürfnis, mehr Zeit für Dein Hobby zu bekommen, kann ich gut nachvollziehen. Als meine vier Kinder klein waren und viel Arbeit im Haus und Garten anlag, ging es mir genau so. Damals habe ich Puppen gebastelt - von der Waldorf-Puppe bis zur Porzellanpuppe - und meine Kinder benäht. Inzwischen bin ich Rentnerin und es gibt keine festen Termine mehr, aber das ist vielleicht die Crux, da kommt schnell mal Ungeplantes dazwischen wie "Mama, kannst du mal schnell kommen und auf das Baby aufpassen, D. ist mit dem Roller gefallen und hat sich die Zähne ausgeschlagen!" Gut - das war eine besonders heftige Situation, aber das Nein-Sagen bei undramatischen Anfragen fällt mir doch recht schwer, da ist kein Platz mehr für lustvolles Nähen.
      Dir wünsche ich sehr, dass Du immer genug Zeit für Dein Hobby hast, es ist so bereichernd!
      Liebe Grüße
      Ilse

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    2. nochmal liebe Michelle,
      gerade war ich auf Deinem Blog und habe gesehen, dass es Dir nähtechnisch genau so ergeht wie mir - manchmal kommen bei schön gedachten Projekten TFDT, eben Teile für die Tonne heraus.
      Aber abgeklärt wie wir sind, stehen wir darüber! Basta! ;)
      Liebe Grüße
      Ilse

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  4. Hi Ilse,
    ich kenne dich nun schon einige Jahre nähenderweise aus dem Netz! Und ich glaube du bist eine von denen die besonders grosses Kreativ/ Experimentierpotential haben. Du sprühst immer geradezu vor Ideen. Auf den Näh-Flow warten (oder dem Impuls wie Julia sagt ) der deinem Kopf dann irgendwann entspringt, ist glaube ich für dich die bessere Strategie fürs Nähglück als 'dizipliniertes Nähen nach Plan'.
    Ich selbst mag auch gern spontane Näh-Aktionen... aber meine Ausgangsstiuation vor dem SWAP war eine andere als bei dir, denn ich hatte in der Tat nichts mehr anzuziehen. Und eine typische Charakterschwäche von mir ist FEHLENDE Disziplin weswegen das SWAPen für mich selbst sehr hilfreich ist.
    Wir sind halt alle so verschieden! Vielen Dank nun, dass du an unserem SWAP teilgenommen hast und deine Erfahrungen mit uns geteilt hast!
    Und ach - deine zwei Cardis sind echte Prachtstücke! Vielleicht wird das mit dem Trench ja doch auch noch was. Habe gerade heute bei Lucy (nahtzugabe.blogspot.com) gelesen, dass ihr Trench so nervig zu nähen war aber danach zum Lieblingsstück avancierte.

    Liebe Grüße
    Immi

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    1. Liebe Immi,
      vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Das stimmt, die Ausgangssituation ist eine andere: Mein Mann sagt immer, ich hätte "den ganzen Kleiderschrank voll nix anzuziehen".
      Den Hosenrock und den Trench gebe ich noch nicht auf! Bei meinem roten Swinger-Mantel hatte ich auch so eine Phase, da musste ich den erstmal liegen lassen und was anderes, befriedigenderes dazwischen schieben. Der Swingermantel ist seit Jahren mein Lieblingsstück und wird immer noch bewundert.
      Disziplin muss ich im Alltag genug aufbringen, da möchte ich bei meinem Hobby lieber herumspielen, Ideen entwickeln und einfach kreativ sein.
      Meine beiden Cardis machen mich auch glücklich, auch Vergleich der beiden Schnitte hat Spaß gemacht! Jedenfalls habe ich gelernt, dass Sewalongs nicht die Erffüllung für mich sind.
      Liebe Grüße
      Ilse

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